Umstellung der Wärmeversorgung

Bauherr:
Breitnau Energie eG
Dorfstraße 11
79874 Breitnau
Standort
Bergackerweg 17
79874 Breitnau
Die Gemeinde Breitnau und einige interessierte Bürger haben sich zum Ziel gesetzt den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Wärmeerzeugung in Breitnau von derzeit 30% auf über 50% zu erhöhen.
Zu diesem Zweck wird eine Nahwärmeversorgung aufgebaut.
Für die Versorgung des Nahwärmenetzes wird im Bergackerweg 17 eine Energiezentrale errichtet.
Um das gesamte Projekt wirtschaftlich realisieren zu können, ist es sinnvoll und auch notwendig alle Anlieger anzusprechen, die im Bereich der geplanten Trassenführung Gebäude beheizen.
Für die Realisierung, mit Projektierung, Finanzierung und Durchführung des gesamten Nahwärmeprojektes wurde bereits am 20.10.2011 die Bürgerenergiegenossenschaft "Breitnau-Energie eG" gegründet. Damit sind die Bürger gleichzeitig Träger und Nutzer dieser gemeinsamen Anlage, und das Interesse der Bewohner von Breitnau für diesen gemeinsamen Schritt in die Zukunft wird gestärkt.
Die Genossenschaft hat zum aktuellen Zeitpunkt bereits 141 Mitglieder.
Aufbau der Wärmeerzeugung
Für die Grundlast wird ein mit Bio-Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk mit einer thermischen Leistung von ca. 660 kW und einer elektrischen Leistung von ca. 530 kW vorgesehen.
Das Bio-Erdgas für das Blockheizkraftwerk ist ein auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas. Dieses wird in der Region erzeugt und über das vorhandene Erdgasnetz für die Anlage zur Verfügung gestellt.
Als zweiter Wärmeerzeuger wird ein Holzhackschnitzelkessel mit einer thermischen Leistung von ca. 500 kW vorgesehen.
Die eingesetzten Waldhackschnitzel sind ein Restprodukt der regionalen Waldwirtschaft. Somit bleibt die Wertschöpfung in der Region und fließt nicht zu international agierenden Energiekonzernen.
Für die Spitzenlastabdeckung und als Redundanz wird die Wärmeerzeugung mit einem konventionellen Erdgas-Kessel mit einer thermischen Leistung von ca. 900 kW ergänzt.
Für einen optimierten Betrieb des Nahwärmenetzes und der Wärmeerzeuger werden in der Energiezentrale zwei Pufferspeicher mit jeweils 50 m³ Fassungsvermögen installiert. Damit können kurzzeitige Abnahmeschwankungen des Nahwärmenetzes ausgeglichen werden. Gleichzeitig werden damit die Start- und Betriebszyklen der Wärmeerzeuger optimiert.
Die Steuerung, Regelung und Überwachung der gesamten Nahwärmeversorgung erfolgt in der Heizzentrale. Eine Fernüberwachung und -steuerung der Anlagen ist möglich.
Daten der Nahwärmeversorgung
Bei einer geplanten Länge der Netz-Haupttrasse von ca. 3,4 km im ersten Bauabschnitt werden ca. 60 Wärmeabnehmer angeschlossen und für weitere 20 Objekte die Wärmeversorgung vorbereitet.
Im ersten Bauabschnitt werden ca. 3.800.000 kWh fossile Energie durch regenerative Energie ersetzt.
Das Konzept entspricht den Zielen der sogenannten "Energiewende". Das heißt ortsnahe Stromerzeugung mit hohem Nutzungsgrad durch die Verwertung der entstehenden Abwärme zur Gebäudebeheizung.
Die Wärmeerzeugung mit Bio-Erdgas-BHKW und Holzhackschnitzelkessel ermöglicht einen EE-Anteil von nahezu 100% an der Wärmeerzeugung für das Nahwärmenetz.
Durch diese Maßnahme leistet die Gemeinde einen großen Beitrag zur örtlichen CO2-Entlastung. Mit dem ersten Bauabschnitt werden der Umwelt ca. 3.000 Tonnen CO2 pro Jahr erspart.
Projektbeteiligte
Konzeption und Projektierung des Gesamtprojektes:
Planungsbüro Zelsius
Laßbergstr. 2
78166 Donaueschingen
Tel: 0771 / 897 807 -0
Fax: 0771 / 897 807 -21
info@planungsbuero-zelsius.de
Gebäudeplanung für die Energiezentrale
Faller3
Jochen Faller
Bergackerweg 1
79874 Breitnau
Tel.: 07652 / 91 73 -33
Fax: 07652 / 91 73 -34